Nach den drei Monaten, die ich nun hier in Istanbul bin habe ich mir mal einen Ausflug gegönnt. Raus aus dem Alltag, aus den Avcilar-Cevizlibag Metrobussen, der Zeytinburnu-Kabatas Straßenbahn, den Bildern, die mir jeden Tag von neuem über die Augen huschen, weg von den gleichen Menschen, weg vom gleichen Friseur an der Ecke, den gleichen Minibussen, die mich bis zur Hauptstraße bringen, dem gleichen Zimmer im Dachgeschoss, den gleichen Katzen, die jeden Tag auf die gleiche Art und Weise schmusen wollen, den gleichen Nachrichten die jeden Abend zu Hause laufen, dem gleichen Stuhl auf dem ich jeden Abend sitze.
Nach alten und neuen Sehenswürdigkeiten,
nach Freunden, die, in den ihnen bereitgestellten, viel zu großen Militäranzügen, gerade noch am Anfang ihres Wehrdienstes stehen,
nach Menschen, die man gern hat,
nach Tante Emma Läden, die meinen in Istanbul vermissten und wahrscheinlich nicht mehr hergestellt werdenden Nescafe 3in1 mit Mandelgeschmack verkaufen,
nach nicht ganz so alter Geschichte,
nach Erfrischung im staubig trockenen Ankara,
nach Erfrischung der Seele...