Sonntag, 28. Oktober 2007

Büchermessen und Trilogien

Hallo!

Gestern war ein ereignisreicher Tag. Zunächst besuchte ich zusammen mit meinem Bruder die 26. Istanbuler Büchermesse in Beylikdüzü. Zeitgleich findet dort auch eine Kunstausstellung statt. Leider hat uns die Zeit nicht ausgereicht, um alles ergiebig zu besichtigen, weshalb ich beabsichtige, noch einmal dort hin zu fahren.

Ich habe mir zwei Bücher gekauft. Eine Literaturzeitschrift für Jugendliche von Jugendlichen, die sich keinen Stand leisten konnten, haben wir uns andrehen lassen. Ein älterer Herr an einem Stand, der vorzugsweise auf von Religion handelnden Büchern spezialisiert ist versuchte mir, nachdem ich lediglich nach Literatur von/über Imam Ghazali fragte, meine religiöse Ader auszunutzen und mir diverse andere Literatur zu verkaufen, in einer Art und Weise, in der ich mich anschließend schlecht fühlen sollte, dafür, dass ich mir sie nicht gekauft hatte. Hat aber nicht geklappt. Außerdem hatte er sowieso Osmanisch gesprochen, von dem ich kein Wort verstand.

Am Abend trafen wir dann meinen Cousin Onur und meine Eltern in Taksim und gingen in den Film "Auf der Anderen Seite" von Fatih Akin, zweiter Teil der geplanten Trilogie "Liebe, Tod und Teufel". Ich persönlich fand ihn sehr gelungen.

Ich wünsche euch ein schönes Wochenende!

Donnerstag, 25. Oktober 2007

Children and Versailles

4th International Children and Communication Congress & 4th International Films Festival and Congress 22 - 24 October 2007:
Children Under Risk

24 October:

Session III / Salon I 12:30 - 13:30

Nalan Kösebalaban & Seref Süha Tasköprülü
Effects of Mass Media On Learning: Determination Of The Attitudes Of Primary School Students To Learning Concept

Feride Akim & Bahar Eroglu
The Effect Of Early Childhood Education On Developing Of Child: Acev (Mother Child Education Foundation) "The Campaign Of 7 Is Too Late"

Filiz Meseci
A Determinant On Teacher - Student Interaction: "Teacher Expectancy Effect"


Panel: Education & Children 14:15 - 16:00

Belle Wallace
Raising The Achievement Of All Pupils By Creating A Communicating School Climate Wherein All Talents Are Encouraged To Flourish

Deniz Senocak
Two Different Modals Of Educational Intervention For Children From Disadvantaged Environments

Prof. Dr. Tülin Polat
Yabanci Dil Egitimi Ve Degerler Aktarimi

Prof. Dr. Ümit Davasligil
Üstün Zekali Cocuklarin Egitimi

Prof. Dr. Nilüfer Tapan
Ögretmen Yetistirme Ve Güncel Egilimler

Nebahat Akgün Comak
Anadilde Egitim



Ich wünschte, ich hätte meine Kamera nicht zu Hause liegen lassen. Ich war zwar noch nicht im Versailles Palast, aber so ähnlich wie die Salons des Rektorats der Uni Istanbul stelle ich mir ihn vor. Es gab keinen Fleck an den Wänden sowie Decken, der nicht mit irgend einer Art Ornament verziert war. Ob das wirklich nötig war, darüber lässt sich natürlich streiten.

Montag, 22. Oktober 2007

Stanley und Ortaköy

Hallo!

Bin mit "Tutunamayanlar" heute fertig geworden. Die treibende Kraft war, dass ich zu einem morgigen Seminar "Clockwork Orange" gelesen haben soll. Ich bin nicht gut darin, mehrere Bücher auf ein Mal zu lesen... Letzendlich hab ich Heute allerdings nur ein Viertel letzterer Literatur lesen können. Für den Rest müssen nun vorerst die letzten wagen Erinnerungen an Stanley Kubricks Verfilmung genügen.

Ich habe jetzt endlich Internet im oberen Stock. Leider musste ich heute feststellen, dass auch Timucin es hier oben sehr gemütlich findet. Es soll ja nicht so weit kommen, dass ich um Erlaubnis bitten muss, meinen eigenen Rechner zu benutzen. Soll der Bub doch an seinen eigenen...

Irgendwann waren Serpil, Öznur und ich in Ortaköy, sind aber nicht lange geblieben. Wann das war weiß ich nicht mehr. Vielleicht Samstag... Die besten Fotos, die ich bereit war zu schießen sind aber nichts geworden, da ich die Memorycard zu Hause vergessen hatte. Was macht man bloß ohne Memorycard? Da passen ja nur vier Fotos auf den geräteinternen Speicher....

Irgendwo tropft Wasser, ich muss mal nachschauen!

Ich liebe euch!

Kerem

Sonntag, 14. Oktober 2007

Istanbul, Zuckerfest und Flut

Hart... Istanbul ist hart... Nichts für zimperliche und nur wer dem auch mit harten Nerven entgegen kommen kann kann abends in Ruhe zu Bett gehen ohne sich über die Geschehnisse des Tages ärgern zu müssen. Ob man nun seinen Studentenausweis vorübergehend nicht ausgehändigt bekommt, weil man auf dem Foto einen Bart trug, den man aber nichts desto trotz per Bildbearbeitungsprogramm weg radieren darf, ob man in der Straßenbahn auf Grund totaler Überfüllung an den Türen klebt, auf welchen geschrieben steht, dass das Anlehnen an den selben gefährlich und verboten ist, oder ob man im Bus ohne zögern seine Beine anheben darf und trotzdem nicht um fällt, ob irgendwelche Leute, die versuchen mit ihren alten Schubkarren durch die bunte Menge zu gelangen, einem über die Füße fahren, ob einem in der Fußgängerzone mit dem Auto an das Bein gefahren wird, und man sich trotzdem noch eine heikle Diskussion bezüglich der Schuld des Fahrers leisten muss um glimpflich davon zu kommen, ob neue Fußgängerampeln hinter Bäumen errichtet werden, oder ob Bürgerstege beidseitig erneuert werden, so dass man keinen Platz mehr zum gehen hat, oder ob man 20 minütige Strecken in einer Stunde fährt. Trotz all dem oder vielleicht gerade deshalb, darüber kann man diskutieren, verliert Istanbul nichts an seinem Flair. Eine Stadt die 24 Stunden lebt kann einem die nerven rauben, aber sicherlich wird einem auch nie langweilig werden. Mann kann sie sich immer wieder angucken, die Skyline der Altstadt von Beyoglu aus oder umgekehrt, immer schön über das bei Sonnenuntergang schimmernde Goldene Horn, immer wieder kann man sich mit Freunden treffen in Nevizade, Fahrrad fahren auf den Inseln, den Bosporus überqueren, und sich dabei die Zeilen von „Istanbul'u Dinliyorum“ durch den Kopf gehen lassen, mit der nostalgischen Tram fahren oder mit der neuen Metro, sich über hupende Minibusfahrer ärgern oder mit den Bussen der Stadtwerke fahren, den Geruch von gebackenen Kastanien in Sultanahmet, Kohlenstoffdioxide auf der E-5 oder die frische Luft des Belgrader Waldes einatmen...


Es ist der letzte Tag des Ramadanfests. Das Fest, das sich in der Türkei zum Zuckerfest gewandelt hat. In dieser Hinsicht ist es vergleichbar mit Weihnachten, das in erster Linie auch nicht mehr aus Frömmigkeit gefeiert wird. Nun, so kommt es, dass wir in den letzten zwei Tagen reichlich Besuch von Verwandten bekamen. Die meiste Zeit jedoch habe ich damit verbracht, mich von der stressigen letzten Woche, in welcher wir übrigens unsere ersten Seminare hatten, zu erholen. Dabei war das noch gar nichts...

Denn der gestrige Abend war ein Vorgeschmack darauf, wie sich der Winter mal wieder gestalten wird in Istanbul. Nach monatelanger Dürre und der Furcht, den Großstädten würde das Leitungswasser bald gänzlich ausgehen, hat es gestern Abend so richtig gescheppert. Ausgerechnet da, wo ich mit Timucin auf dem Weg nach Hause, und inmitten einer zeitlich unpassenden Erkältung war. Also suchten wir einen Weg entlang der von Wasser überfluteten Straßen und machten dabei einen riesigen Umweg.

Als wir am Straßenrand einige nicht verbaute Pflastersteine erblickten (siehe oben) machten wir uns ans Werk und bauten mit dem gemeinen Volk eine Brücke über die Flut, hinüber auf die andere Straßenseite. Einigen gelang die erfolgreiche Überquerung, andere waren Opfer der Physik und rutschten aus, zu welchen übrigens auch ich gehörte. Also machte ich mir von da an auch keine Mühe mehr, nicht nass zu werden. Und ich denke, das Imprägnierspray von Deichmann hätte in diesem Fall auch nichts genutzt.


Was sich sonst noch so ereignet hat? Mal mehr mal weniger... Die obige Information sollte vorerst jedoch genügen.

Ich liebe euch!

Dienstag, 2. Oktober 2007

Von Unis, Schulen und Türmen

Hallo!

Gestern mal an der Uni gewesen. Ursprünglich ging ich davon aus, dass diverse Eröffnungsveranstaltungen stattfinden würden, so stand es zumindest im akademischen Kalender auf der Homepage, und malte mir darunter auch die ausgefallensten Dinge aus, wie z.B. Jongleure, Tanzgruppen, Bands usw.

Nun, dem ganzen war nicht so. Also überredete ich Serpil dazu, mir das Zusatzgebäude unserer Fakultät zu zeigen. Nach holprigen weil falsch gewählten Wegen kamen wir da auch an und erkundigten uns über dies und das. Nichts spektakuläres hier...

Also ging es weiter, denn wir mussten ja irgendwie die Zeit bis zum Fastenbrechen verschlagen, zur Deutschen Schule, welche wir neulich nicht mehr schafften zu besuchen. Auf dem Weg den einen und anderen ehemaligen Schulbussfahrer antreffend, wir kamen gerade zu Schulschluss an, erreichten wir das alte Gebäude, in welchem weitumfassende Renovierungsmaßnahmen stattfanden. Diese gingen so weit, dass man auf dem Sportplatz ein vorübergehendes Gebäude für Klassenzimmer errichtet und das linke Teil des Gebäudes, wo sich z.B. hauptsächlich die Lehrer in ihren Lehrerzimmern aufhielten durch Regipsplatten vom Rest des Gebäudes isoliert worden war. Wohin die Lehrer verschwunden waren, wussten wir also nicht, auch Serpil nicht, welche sowieso der Meinung war, ich hätte ein ganz anderes Verhältnis zu meiner Schule. Lediglich Burcu, die Bibliothekarin war noch da. Ich glaube, die wird auch in 30 Jahren noch da arbeiten.

Naja, nach ein paar Fotos von der Bib und aus der Bib raus Richtung Goldenes Horn und dem alten Konstantinopel verwirklichten wir unsere glorreiche Idee und bestiegen den Galataturm... mit dem Fahrstuhl versteht sich (an alle aus Bielefeld, die mich als Fahrstuhlhasser kennen – beim Galataturm mache ich eine Ausnahme, nicht aber an der Straßenbahnhaltestelle Siegfriedplatz :-))

Auch hier ein paar Fotos, als ob ich hier nicht schon acht Jahre gelebt hätte.

Dann wieder Richtung Uni und zum anliegenden bedeckten Basar, um die Zeit zu verschlagen. In das öffentliche Fastenbrechzelt vor der Uni sind wir aus diversen Gründen dann lieber doch nicht rein gegangen, ob wohl es umsonst Essen gegeben hätte. Aber das Restaurant, das wir uns dann ausgesucht haben entsprach auch nicht unseren hohen Erwartungen...

Nun, ihr denkt alle sicher, ich hätte nichts anderes zu tun, als herum zu fahren und Fotos zu schießen, aber wartet mal ab, das wird sich auch noch ändern:-)


Ich liebe euch!